So verhalten Sie sich bei einer Autopanne oder einem Unfall im Winter richtig

Im Winter ist eine Autopanne oder ein Unfall besonders unangenehm. Denn die kalten Temperaturen und die oft nasse Witterung bergen gewisse Gefahren. Hinzu kommen schlechte Sichtverhältnisse, die zusätzliche Risiken beinhalten. Daher ist es wichtig, im Winter immer gut vorbereitet unterwegs zu sein und im Ernstfall richtig zu reagieren. Nur so reduzieren Sie die mit einer Autopanne oder einem Unfall verbundenen zusätzlichen Gefährdungen, die von der Witterung, schlechten Sichtverhältnissen und anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen.

Vorbeugende Massnahmen für den Ernstfall einer Panne

Eine Panne ist zu jedem Zeitpunkt einer Autofahrt möglich und unabhängig von der Länge der gefahrenen Strecke. Denn bereits nur wenige Kilometer nach der Abfahrt kann ein Reifen defekt sein oder das Auto springt nach einem Zwischenstopp nicht mehr an. Daher sollten Sie immer eine Standardausrüstung mitführen, um für gewisse Pannensituationen gewappnet zu sein. Zugleich befinden Sie sich dadurch in der Lage, einem anderen Autofahrer Pannenhilfe zu leisten.

Zu dieser Standardausrüstung gehören

  • eine gut leuchtende Taschenlampe oder Kopfleuchte,
  • Ersatzbatterien für die Taschenlampe,
  • ein Abschleppseil und
  • ein Starthilfekabel.

In schneereichen Regionen ergänzen eine zusätzlich Gummimatte, Spaten und Schneeketten die Notfallausrüstung.

Gut gerüstet auf längeren Reisen

Planen Sie eine längere Reise mit dem Auto, passieren Pannen zumeist auf Landstrassen oder auf der Autobahn fernab von jeder Raststätte. In diesen Fällen dauert es zumeist, bis der Pannendienst zur Stelle ist. Daher sollten Sie sich auf entsprechend lange Wartezeiten einstellen. Diese sind bei kalter Witterung vor allem dann schwer zu ertragen, wenn Ihr Fahrzeug eine Motorpanne hat. In dieser Situation hilft bei den meisten Fahrzeugen die beste Standheizung nicht mehr, sofern das Fahrzeug nicht mit einer zweiten Batterie ausgestattet ist. Daher sollten Sie auf längeren Fahrten im Winter immer eine oder mehrere Wolldecken mit an Bord haben. Davon abgesehen: Bei Pannen auf Autobahnen und Schnellstrassen müssen Sie das Fahrzeug sowieso verlassen. Die Wolldecke aus dem Auto schützt Sie in dieser Situation zusätzlich vor der Kälte.

Nehmen Sie noch ein bis zwei Kannen Heissgetränke wie Tee, Kakao oder Kaffee mit. Damit wärmen Sie sich zusätzlich auf. Proviant in Form von belegten Brötchen, Obst, Keksen und ähnliche Snacks stillen den Hunger bei unerwartet langen Wartezeiten.

Feste Schuhe und warme Winterkleidung führen Sie mit höchster Wahrscheinlichkeit im Winter sowieso mit. Aber achten Sie auch darauf, dass Ihr Mobiltelefon ausreichend aufgeladen ist, um im Ernstfall jederzeit Hilfe zu rufen, sofern Sie nicht in der Lage sind, die Panne selbst zu beheben.

Bei Autopannen und Unfällen richtig verhalten

Eine Panne bei schlechter Witterung und schlechten Sichtverhältnissen birgt zahlreiche Gefahren. Daher ist das richtige Verhalten von grösster Bedeutung, um nicht zusätzlich Opfer eines Unfalls zu werden. Berücksichtigen Sie dabei unbedingt, dass der Bremsweg für die nachkommenden Fahrzeuge bei schlechter Witterung wesentlich länger sein kann und Sie bei schlechten Lichtverhältnissen am Fahrbahnrand schwer zu erkennen sind.

  • Schalten Sie bereits beim Ausrollen des Fahrzeugs die Warnblinkleuchte ein und bewegen Sie das Fahrzeug, wenn möglich, von der Fahrbahn.
  • Alle Fahrzeuginsassen ziehen eine gelbe oder orange Warnweste an.
  • Verlassen Sie das Fahrzeug ausschliesslich auf der Beifahrerseite!
  • Begeben Sie sich gemeinsam mit den weiteren Insassen unverzüglich an den Fahrbahnrand.
  • Öffnen Sie den Kofferraum Ihres Fahrzeugs und signalisieren Sie damit zusätzlich, dass es sich um eine Pannen- oder Unfallstelle handelt.
  • Sichern Sie die Pannen- oder Unfallstelle mit dem Warndreieck ab, indem Sie es aufgeklappt vor sich hertragen.
  • Entfernung Warndreieck von der Pannen- oder Unfallstelle:
    innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 Meter
    Autobahnen und Schnellstrassen: mindestens 150 Meter
  • Weisen Sie bereits während des Absicherns entgegenkommende Fahrzeuge durch eine winkende Armbewegung auf die Pannen- oder Unfallstelle hin.
  • Nun können Sie den Pannendienst anrufen. Auf Autobahnen und Schnellstrassen müssen Sie das Fahrzeug unbedingt verlassen und hinter der Leitplanke warten.

Pannen- oder Unfallstelle entsprechend der aktuellen Situation sichern

Berücksichtigen Sie beim Aufstellen immer die Sichtverhältnisse und örtlichen Gegebenheiten. So ist das Warndreieck vor Kurven oder Hügeln immer, aus Sicht des entgegenkommenden Verkehrs, vor der unübersichtlichen Stelle aufzustellen.

Bei schlechten Witterungsbedingungen sollten Sie den Mindestabstand von 150 Metern, der zwischen Warndreieck und Pannen- oder Unfallstelle auf Autobahnen und Schnellstrassen vorgegeben ist, auf 200 bis 250 Meter erweitern. So ermöglichen Sie den nachkommenden Fahrzeugen einen ausreichend langen Bremsweg.

Im Falle eines Unfalls, an dem Sie selbst beteiligt sind oder zu dem Sie als Ersthelfer hinzukommen, verhalten Sie sich genauso wie bei einer Panne. Der erste Schritt ist immer die korrekte Absicherung der Pannen- oder Unfallstelle entsprechend der oben angeführten Vorgehensweise! Erst dann rufen Sie den Notruf 112! Alternativ beauftragen Sie eine zweite Person durch Zuruf, den Notruf 112 zu wählen, während Sie die Unfallstelle absichern.