Beruf und Mobilität

Es kursiert durchaus das Konzept der fast grenzenlosen Mobilität, die man heute an den Tag legen muss, um beruflich erfolgreich zu sein. Dennoch sollten Sie sich fragen, ob und wo Sie für sich hier die Grenze ziehen wollen.

Natürlich ist es schön, wenn Sie im Lauf Ihres Berufslebens viele Orte und Firmen kennen lernen und dabei auch noch mit einem gut gefüllten Geldbeutel aus dem Spiel hervor gehen. Job-Hopping ist sogar so etwas wie eine Pflicht, vor allen Dingen in den Anfängerjahren, will man wirklich voran kommen. Aber Sie selbst werden das Gefühl vielleicht auch kennen, dass die verschiedenen Städte plötzlich beliebig werden, wenn Sie sie kaum wahrnehmen können vor lauter Arbeit. Büros ähneln sich dann doch häufig, so dass der Benefit der örtlichen Flexibilität kaum mehr ins Gewicht fällt. Was für Sie vielleicht wichtiger wird, ist ein Gefühl des Ankommens, das Sie für sich eher als Ziel wahrnehmen. Vertrauen Sie Ihrem Gefühl!

Die familiäre Situation verändert sich – sich Etablieren wird wichtiger

Der Klassiker unter den Gründen, sich nicht mehr alle zwei Jahre an einen anderen Ort zu begeben, ist das Eingehen einer festen Beziehung bzw. die Gründung einer Familie. Kindern kann man häufige Wechsel nur bedingt zumuten, so dass hier klare Grenzen der unendlichen Mobilität zu erkennen sind. Das ist normal und kein Drama, andere Schwerpunkte zeigen sich an dieser Stelle ohnehin.

Pendeln, ein guter Kompromiss

Wenn man sich die Zahlen ansieht, die belegen, wie viele Menschen aus beruflichen Gründen pendeln, kann man sagen: keine schlechte Idee. Wenn Sie für sich zwar Chancen auf einen etwas spannenderen, lukrativeren Job an einem anderen Ort sehen, aber Ihr gewohntes Umfeld nicht aufgeben wollen, wäre ein Montag-bis-Freitag Modell doch gar nicht verkehrt. An den Rhythmus gewöhnt man sich schnell, die Wochenenden sind komplett privat, und in der Woche können Sie sich auf Ihren Job voll einlassen. Und – nebenbei wohnen Sie vielleicht noch in einer WG oder zur Untermiete, als Erfahrung ist das vielleicht auch ganz interessant.

Die Grenzen der Mobilität setzen also am besten Sie selbst; lassen Sie sich nicht von Fremdvorstellungen leiten oder gar beeinflussen!