Nachhaltigkeit vom Einkauf über Produktion und Vertrieb bis zum Verkehr

Was ist Nachhaltigkeit? Darüber sind sich Wissenschaft, Politik, Unternehmen und Umweltschutzverbände weitgehend einig. Entscheidend ist jedoch, Nachhaltigkeitskonzepte umzusetzen – vom Grossunternehmen bis zum Mittelstand. Besonders die jungen Unternehmer der Start-Ups erkennen, dass in diesem Aspekt ein handfester Marktvorteil steckt. Kunden fragen immer häufiger danach, unter welchen Umständen Waren und Dienstleistungen entstehen: Umweltschutz, Sozialstandards, gerechter Handel und faire Arbeitsbedingungen sowie der CO2-Fussabdruck sind wichtige Stichworte dafür. Doch zurück zur Definition: Nachhaltigkeit in der Wirtschaft ist dort gegeben, wo Ökonomie mit gesellschaftlicher wie sozialer Verantwortung und Ökologie in Einklang stehen.

Konservativ und innovativ

Nachhaltig denkende und arbeitende Unternehmen erzielen nachweislich höhere Produktivität und Gewinnmargen. Möglich wird das durch eine Führungsebene, die konservative Werte mit Innovationsfreude verbindet. Doch erkennbar sind diese Betriebe – speziell im Mittelstand – auch daran, dass sie ein fünfmal (!) höheres Budget für Forschung und Entwicklung ansetzen als solche, die in althergebrachten Kategorien wirtschaften. Darüber hinaus zeigt sich die Nachhaltigkeit im Mittelstand noch an einem völlig unerwarteten Aspekt: dem Sprachgebrauch. Dominieren Begriffe wie Zukunft, Dekade oder Reife, folgt der Betrieb der Sustainability-Philosophie. Worte wie Shortterm, Bewertung, ersetzt werden hingegen weisen auf eine Unternehmenskultur hin, die in kurzfristigen Profitraten denkt: rücksichtslos gegenüber Mensch und Natur. Ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit in Grossunternehmen ist die gaerner.ch. Doch was hier eingeführt ist und funktioniert, lässt sich ohne weiteres auch auf den Mittelstand übertragen.

Sozialprojekte und Pflanzaktionen

Nachhaltigkeit im Unternehmen funktioniert zum Beispiel dort, wo die Belegschaft aktiv mit eingebunden wird. So spendete Gaerner am Hauptstandort Duisburg 2000 Bäume für den Stadtwald. Das sorgt für gutes Klima – nicht nur für die Luft sondern auch für den Vertrieb der eigenen Produkte: Gibt es einen besseren Werbeeffekt nach aussen und eine bessere Bindung nach innen, in das Unternehmen hinein? Die Duisburger Belegschaft des Unternehmens weiss, dass sie mit dieser Spende pro Jahr 140 Tonnen Sauerstoff produziert, die wiederum drei Tonnen CO2 filtern, wenn die Bäume ausgewachsen sind. Ein multinational agierender Konzern ist selbstverständlich an Integration und Bildung interessiert. Gaerner spendet in Duisburg Material für drei Lernprojekte vor Ort sowie für das visuelle Wörterbuch «Deutsch als Fremdsprache». Das kann ein Mittelständler ebenso leisten wie ganz konkrete Massnahmen im Lebens- und Arbeitsalltag. Ein schönes Beispiel dafür sind Mobilitätspunkte für die möglichst schadstoffarme Fahrt zur Arbeit. Es gibt sie für die Nutzung von Fahrrad, Bus und Bahn oder für die Bildung von Fahrgemeinschaften. Es sind Grossunternehmen oder Nichtregierungsorganisationen (NGO) für Umwelt, Soziales, Menschenrechte und mehr, von denen sich der Mittelstand Anregungen für sein eigenes Nachhaltigkeitskonzept holt.

Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit

Nachhaltigkeit ist alternativlos: Verfolgen Politik und Wirtschaft dieses Konzept nicht, wird der Planet Erde bereits in wenigen Jahrzehnten für die Menschheit unbewohnbar sein. Die ersten Vorzeichen dafür gibt es schon: Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt verursachen jährlich mehrere Billionen US-Dollar an Schäden.