Walter Meier, geboren 1952 in Luzern, wohnt in Hergiswil am See. Schriftsteller, Lehrer, Lebenskünstler, Querdenker, engagierter Pädagoge und grosser Menschenfreund. Halbmarathonläufer mit einem obligaten «Bierstop» vor dem Storchen, seiner Stammbeiz. Ausserdem beseelt von der deutschen Fussballnationalmannschaft (der Männer) und grösster Schweizer Fan der Schwarz-Rot-Goldenen.

Buchautor von «Der Nestbeschmutzer» (1998), «Meine Schwester» (2007), «Elwis und Laura» (2012) und «Schule in Ketten» (2017). Walter Meier, eine wandelnde Wundertüte, der diese in jeder Ausgabe des marktindex.ch-Booklets ein wenig öffnet. Buchbestellungen: www.walmei.ch

Noch ein paar Mal schlafen, dann ist es soweit. Die Fussballweltmeisterschaft in Russland. Freue mich darauf wie ein kleiner Bub, auch im gesetzteren Alter. Das Panini-Album ist voll, die Pflicht ist getan. Auf zur Kür. Als Schweizer geht‘s mir – im Gegensatz zu den Holländern und zu den Italienern – echt gut. Wir sind mit dabei! Die Tulpensöhne dagegen werden zwischen Mitte Juni und Mitte Juli ihre Blumen pflücken, die Südländer emotionslos ihre Schpagettis reinziehen.

Brasilien, Serbien, Costa Rica. Drei Gruppenspiele, dann geht‘s an‘s Eingemachte. Achtelfinale. Mein Wunschgegner heisst Deutschland. Den amtierenden Weltmeister aus dem Turnier werfen. Die Sternstunde in der Geschichte des Schweizer Fussballs!

Erinnere mich an die Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Brasilien. Argentinien schickte uns in letzter Sekunde nach Hause. Unverdient. Ansonsten wären wir mit grösster Wahrscheinlichkeit im Finale gestanden, gegen die Deutschen.

In Russland packen wir sie, die arroganten Säcke aus dem Norden. Schakiri, Tschemeili, Drmitsch und wie sie alle heissen, meine Schweizer, werden‘s richten, keine Frage. Die Deutschen zur Schnecke machen, mit Worten und mit Taten. Fussball ist mehr als nur ein Spiel, Fussball ist Leben.

Sehe mich bereits heute am Schwanenplatz, in Vollmontur. Mütze, Dress und Fahne, Leuchtraketen inklusive. David schlägt Goliath. Das Wunder von Russland!

«Steht auf, wenn ihr Schweizer seid!»
«So ein Tag, so wunderschön wie heute!»

Traum oder Wirklichkeit? Wie auch immer, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich für meinen Teil habe bloss ein wenig der Wahrheit entlang geredet …