CSS-Marktgebiet Leiter, Fasnächtler und leidenschaftlicher Harleyfahrer

Heinz Steimann von marktindex.ch hat CSS-Marktgebietsleiter Bruno Schmid interviewt. Entstanden ist ein spannendes Interview, bei dem Sie Bruno Schmid auch von seiner privaten Seite kennenlernen dürfen.

Bruno Schmid du bist der Leiter CSS Marktgebiet Mitte. Was heisst das?

Das ist leicht zu erklären. In unserer Organisation die direkt mit unseren Kunden Kontakt haben, hat man die Schweiz in drei Teile aufgeteilt: West, Mitte und Ost. Zehn Generalagenturen mit rund 200 Angestellten betreuen das Marktgebiet Mitte das die Kantone Basel-Stadt und Land, Solothurn, Bern, das deutschsprachige Freiburg, das Oberwallis und die ganze Zentralschweiz beinhaltet. Meine Aufgabe ist es, zusammen mit meinen Generalagenten und meinem Kader, unsere Kunden bestmöglich zu bedienen.

Auf Plakaten der CSS kann man lesen «Verständnis zeigen». Zeigt ihr Verständnis für eure Kunden?

Wir versuchen es. Es gelingt uns vermutlich nicht immer. Aber wir versuchen immer wieder in persönlichen Gesprächen das nötige Verständnis zu zeigen. Dazu hilft uns, was sehr wichtig ist, unser sehr dichtes Agenturnetz mit einer eigenen Betriebsorganisation mit eigenem Personal, das bei uns ausgebildet wurde. Die CSS arbeitet grundsätzlich nicht mit fremden Agenten die auf Provisionsbasis angestellt sind. So pflegen wir den Kontakt mit unseren Kunden und versuchen zu verstehen was deren Wünsche und Bedürfnisse sind. Ich glaube, dass dies ein grosser Unterschied ist zu anderen Krankenversicherer, die genau das nicht mehr machen. Hier arbeitet man mit Leuten die mit dieser Versicherung absolut nichts zu tun haben, ausser dass sie versuchen möglichst schnell viele Versicherungen zu verkaufen, ohne dass sie auf ganz spezielle Bedürfnisse der Versicherten eingehen zu können.

Du hattest auch acht Monate das Amt des Interimspräsidenten des Kaufmännischen Verbandes der Schweiz inne. Wie hast du dich gefühlt an der Spitze eines so grossen Verbandes zu stehen?

Dies ist mir sogar zweimal passiert. Beide Male als der Wechsel des Präsidenten anstand. Das erste Mal als der ehemalige Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät sein Amt niederlegte und beim zweiten Mal als der Zürcher SP-Nationalrat Mario Fehr in den Regierungsrat des Kt. Zürich gewählt wurde. Diese Zeit war sehr anspruchsvoll und erzeugte bei mir einigen Respekt vor diesem Amt und der Arbeit einen solch grossen Verband führen zu dürfen. Heute bin ich wieder Vizepräsident und das schon seit vielen Jahren.

Als Antrittsgeschenk bekamst du einen Vulkan. Bedeutete das «Senkrechtstarter» oder nach einiger Zeit «zum Mond schiessen»?

(lacht) weder noch. Ich habe so interpretiert, dass dieser Vulkan als ein Sinnbild meiner Persönlichkeit gedacht war. Ich bin manchmal wie ein Vulkan. Voll Energie und so geladen, dass ich manchmal sogar über ein Ziel hinausschiesse.

Stichwort hinausschiessen. Mit dem CSS Family Corner in der Swissporarena unterhält die CSS eine Partnerschaft. Funktioniert das immer noch?

Das funktioniert sehr gut. Es funktioniert sogar so gut, dass wir dieses Projekt ausgebaut haben. Die Kopie des CSS Family Corner, wie er beim FCL seit fünf Jahren besteht, findet man seit dieser Saison auch in Thun, St.Gallen und Sion. Es scheint ein Bedürfnis für Familien mit Kindern zu sein, in einem geschützten Bereich zu günstigen Konditionen zusammen ein Fussballspiel zu geniessen. Dieses Bedürfnis deckt die CSS mit den genannten Projekten ab.

Wenn der FCL nicht gut spielt, zeigt sich dann auch im Familiencorner ein Schwund der Familieneintritte ab?

Das ist auch im Familiencorner so. Wenn der FCL tollen Fussball liefert kommen auch mehr Familien zu den Spielen. Gegenwärtig ist leider eher das Gegenteil der Fall.

Da wäre es doch Naheliegend, wenn die CSS dem FCL einen tollen Goalgetter unter den Christbaum legen könnte?

Solche Gedanken schwirren einem FCL Freund schon manchmal durch den Kopf, aber sicher nicht im Rahmen der CSS. Die CSS wird nicht einzelne Sportler finanzieren, das ist nicht unsere Welt, da gehören wir nicht hin, das ist auch nicht unsere Aufgabe.

Trotzdem engagiert sich die CSS bei vielen Organisatoren und Vereinen wie der Kinderkrebshilfe Zentralschweiz, als Hauptsponsor des BTV Luzern oder am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest. Warum?

Wir brauchen natürlich immer neue Kunden, allein schon damit wir als Unternehmen gleich gross bleiben können. Wir verlieren jedes Jahr Kunden die unsere Schweiz verlassen oder leider Gottes auch durch Todesfälle. Diese müssen wir versuchen zu ersetzen. Neue Kunden gewinnt man nur wenn man sich an gewisse Spielregeln hält, mit Vereinen und Organisatoren Partnerschaften eingeht, umso an Adressmaterial zu kommen mit dem wir versuchen neue Mitglieder zu werben.

Ein anderer Weg wäre doch, wenn du dich als Politiker profilieren würdest. Hast du noch nie an das gedacht?

Vor ganz vielen Jahren habe ich, als junger Bursche, auch an diesen Weg gedacht. Ich habe mich damals für die CVP Eschenbach auf einer Liste für die Grossratswahlen setzen lassen. Das ging voll in die Hose, wie man so schön sagt. Kein Mensch hat auf einen Stadtluzerner der in Eschenbach wohnt gewartet, da man mich schon gar nicht kannte. Aber es ist lustig das du das ansprichst, denn du bist nicht der Einzige. Schon viele Freunde haben mich auf das angesprochen, aber mittlerweile ist mein Terminkalender sowieso schon prall gefüllt, so dass ich die Politik gerne den Politikern überlasse.

Da werden im Terminkalender sicher auch einige Fasnachtsdaten ihren Platz gefunden haben. Vom Fasnächtler zum Amt des Dominus der Fidelitas bist du jetzt wieder «en ganz Gwöhnleche» im Umzugskomitee des LFK. Eine ungewöhnliche Fasnachtskarriere, oder?

Warum? Ich bin durch und durch ein Fasnächtler. Das ist etwas was mir schon meine Eltern in die Wiege gelegt haben. Früher als der Umzug noch durch die Hirschmattstrasse bis zu Bundesplatz ging, war der kleine Bruno Schmid immer mit den Pfannendeckeln aus Mutters Küche am Strassenrand dabei und habe versucht die Chatzmusig zu übertönen. Dieses Gen wurde mir gegeben und ich habe es bis heute bewahrt. Es treibt mich an immer etwas für die Fasnacht zu tun. Nebst meiner Mitgliedschaft in der alten Garde, nun auch wieder im LFK. Es spielt für mich überhaupt keine Rolle in welchem Amt. Ich möchte nicht nur konsumieren, sondern auch aktiv mitmachen.

Aktiv mitmachen? Da kann sich deine Harley nicht beklagen. Sieht man doch immer wieder Bilder die dich in Lederkleider auf einem heissen Ofen in der Weltgeschichte umher cruisen. Was bedeutet die das Fahren auf einer Harley?

Ein kleines Stücken Freiheit. Einerseits einfach «uf e Töff setze ond äbe i de Wältgschenk om zkruse». Anderseits, einfach mal ohne Ziel umherzufahren. In meinem ganzen Leben hatte immer ein Ziel vor Augen, jetzt gönne ich mir ab und zu eine Fahrt ohne das mit meiner Harley. Ich liebe diese Marke, ich liebe ihr schütteln und rütteln, das ganze Drum und Dran, auch das ewige «pützeln» und pflegen. Ich weiss, das können nicht alle verstehen, das muss man erleben.

Was für Erlebnis hast du mit deiner Maschine besonders in Erinnerung?

Das war sicher die Reise in Kuba. Mit sechs Freunden sind wir kreuz und quer durch ganz Kuba gefahren. Teilweise auf Strassen die diesen Namen eigentlich gar nicht tragen dürften.

Auch das grösste europäische Harley-Treffen in den Kärntener Bergen, rund um den Faaker See wo sich bis zu 60000 Motorräder mit ihren Fahrern und Begleiter treffen. Auch freue ich mich jetzt schon auf eine Reise im nächsten Jahr, wo wir das seit 1907 stattfindende Motorradrennen auf der Isle of Man besuchen werden.

Weihnachten steht vor der Tür – was wünscht sich Bruno Schmid?

Mir ist es weniger wichtig was ich für mich selber wünsche. Ich wünschte mir es was ganz Wichtiges für uns alle. Etwas mehr Frieden, und ich sag es jetzt ganz brachial, etwas weniger «Schpennchaibe» auf den obersten Stufen unserer Welt.

Heinz Steimann und marktindex.ch danken Bruno Schmid für das spannende Interview und wünschen Ihm weiterhin viel Glück für seine neuen Projekte.