Ein Interview mit dem eigenen Chef ist kein leichtes Unterfangen.

Was locke ich aus ihm heraus? Was ist er bereit preiszugeben? Nimmt er es mir übel, wenn ich ihn einen «Roger dampft auf allen Medienplattformen» nenne? Ziehen freche Fragen eine Lohnkürzung herbei oder können ein paar Schmeicheleien über seinen, hart im Fitness-Studio erarbeiteten, neuen Look (sein Durchhaltewillen würde mir auch guttun) eine Lohnerhöhung aus ihm herauskitzeln? Fragen über Fragen. Mit dem Zitat von Franz Beckenbauer gesagt: «Schaun wir mal», ging es ans Werk, für einmal pünktlich und ohne grossen Stress. Lesen Sie was der erfolgreiche Luzerner Online- und Printmedien Herausgeber und neuerdings auch Radiomacher Roger Givel, mir zu sagen hatte.

Roger Givel der Online- und Printmedien Herausgeber. Was steckt hinter dieser Berufsbezeichnung?

Einfach gesagt, ich mache alles was den KMU’s nützt, Sie weiterbringt oder bekannt macht. Ich kann Webseiten anbieten und sie aber auch mit einem kompetenten Team betreuen. Ich kann Online-Werbung bieten, Inserate schalten und seit kurzer Zeit bin ich auch in der Radiowerbung präsent.

Wie bist du zu deiner Berufung als Online- und Printmedien Herausgeber gekommen?

Begonnen hat alles mit einer Lehre als Bäcker-Konditor beim bestbekannten Luzerner Bäckermeister Alois Meile. Ich habe aber schnell gemerkt, dass eine Arbeit, bei der ich jeden Tag dasselbe machen muss, nicht meinem Naturell entspricht. Die Tätigkeit als Webentwickler bietet mir jeden Tag eine neue Herausforderung. Es ist eine stressige und schwierige Geschichte. Aber genau das gefällt mir. Jeden Tag ein anderes Problem zu lösen liegt mir und treibt mich an.

Hast du denn noch Zeit für private Vergnügen?

Ja sicher. Ich liebe Spaziergänge, interessante Reisen. Hier hole ich mir auch die nötige Motivation und Kraft für meine Berufung. Seit einiger Zeit gehe ich auch gerne und intensiv ins Fitness. Ein Vergnügen das mich in den letzten 15 Monaten gut und gerne 40 Kilo gekostet hat. Es ist ein grossartiges Gefühl mich jetzt topfit zu fühlen.

Du warst früher mit deiner Handorgel als Allein-Unterhalter sehr bekannt. Hast du dieses Talent verloren?

Das Talent nicht, ich spiele auch heute noch gerne an privaten Anlässen. Aber die heutige Zeit macht es den Alleinunterhaltern nicht leicht. Früher konnte man fröhliche Feste feiern. Heute sind die die Hälfte der Gäste draussen am Rauchen und nur die, die Nichtraucher sind, sind noch im Saal. Da kommt auch beim Musiker keine Stimmung mehr auf.

Hat dich dieses neue Lebensgefühl dazu gebracht eine Spassvogel-Event-Agentur zu gründen?

Das hat andere Gründe. Per Zufall konnte ich eine Lizenz erwerben, die es mir gestattet Outdoor Games anzubieten. Gruppen von vier bis 300 Mitspieler können eine actionreiche Stadtrally durch Luzern erleben. Treffpunkt ist bei der Theaterstrasse 1 in Luzern. Dort erhalten Sie Ihre iPads sowie die Spiele-Packs. Nach einer kleinen Einweisung beginnt die Reise. Um Ihre Mission zu erfüllen und die Schnitzeljagd erfolgreich abzuschliessen, erkunden Sie Orte, an denen Sie noch nie waren und lösen Rätsel an Plätzen, die selbst die Einheimischen kaum kennen. Das kommt sehr gut an. Jedes Wochenende erleben Familien, Freundeskreise, Schulklassen oder Firmenangehörige mit dieser neuen, spannenden Art von Unterhaltung.

Die Fasnacht ist vorbei und doch können noch alle, ob sie dabei waren oder nicht, Erinnerungen, Berichte und Fotos von vielen Anlässen anschauen oder herunterladen. Bist du selbst ein Fasnächtler?

Als grosser Fasnächtler kann ich mich nicht bezeichnen. Aber ich gehe sehr gern an die Fasnacht, ganz besonders natürlich an die Lozärner Fasnacht. Meistens ziehe ich mit meinem Bruder um die Häuser und wir erfreuen uns an der ungeheuren Kreativität, die die Macher der verschiedenen Fasnachtsgruppierungen jedes Jahr aufs Neue auf die Strasse und die Plätze bringen. Vor Jahren hat mich das so gereizt, dass ich mich der Fidelitas Lucernencis angeschlossen habe. Mir wurde aber schnell klar, dass die zusätzlichen Termine meinen Zeitrahmen sprengen. Kurz gesagt, ich habe die Zeit, die ein Fidelitas Bruder aufbringen muss ganz einfach unterschätzt und «meinen fasnächtlichen Dienst», in gegenseitigem Einvernehmen quittiert, bevor ich zu einem fidelen Hemmschuh geworden bin. Ich erinnere mich aber gerne an die Zeit, die mir Einblick hinter die Fassaden der Fasnacht gegeben haben, zurück.

Glaubst du denn die die Zunft- und Gesellschaftsmeister hätten diese Zeitnot nicht?

Nein, aber ich glaube die meisten dieser Fasnachtsmeister sind schon weiter und können sich in etwas ruhigerem, geschäftlichem Fahrwasser bewegen als ich. Ich bin immer noch am Aufbau meines Geschäftes und ich habe noch einige Ideen im Kopf, dass ich meine Freizeit halt manchmal einem Termin opfern muss.

Was machen deine Produkte besonders attraktiv?

Jedes Geschäft braucht heute eine Webseite. Darum bin ich auch in einem aufsteigenden Geschäftszweig tätig. Wenn heute jemand selbstständig werden will ist eine gute, zweckmässige und auf dem neuesten Stand stehende Webseite die beste Visitenkarte. Bei unseren Webseiten und Berichten schreiben wir immer einen Eigen-Content-Text der von Google sehr geschätzt ist und das Potenzial einer Webseite voll ausschöpft. Ein Beispiel: Wir schreiben über Mücken, weil unser Kunde Mückengitter verkaufen will. «Googelt» nun ein potenzieller Interessent das Stichwort «Mücken», kann er bereits auf Platz 5 einen interessanten Bericht von «marktindex.ch» finden, inklusive sein Inserat am Ende des Berichtes zum Weiterklicken. So funktioniert unsere Werbung, ein Inserat verbunden mit einem nützlichen Bericht.

Dein Booklet «Marktindex.ch» hat sich kontinuierlich in Luzern breitgemacht. Was zeichnet es aus?

Unser Freizeit- und Lifestyle-Booklet «marktindex.ch» ist das Flaggschiff des Verbundnetzes «webzeitschrift.ch» und informiert Sie kompetent und unterhaltsam mit Interviews, Fotostorys von lokalen Anlässen oder Tipps des Monats gepaart mit vielen nützlichen Publi-Reportagen und Berichte über die neuesten Produkte. Alles unter unserem Motto «Wir empfehlen Ihnen nur das Beste». Das 64-seitige Hochglanzmagazin im praktischen Taschenformat A6 liegt in über 600 Luzerner und Zentralschweizer Betrieben wie Restaurants, Coiffeur-Läden und Lokalen in einer Auflage von 10’000 Exemplaren auf. Seit neuestem erscheint «marktindex.ch» im gleichen Format auch in über 400 Zürcher Betrieben. Unser Booklet ist wie ein Anker, der den interessierten Leser oder Leserin mit einem QR-Code online weiterleitet, um sie mit noch mehr Angaben über das gewählte Thema zu versorgen.

 Zu den Booklets

Wäre da ein grösseres Format nicht besser?

Am Anfang wurde mir diese Frage öfters gestellt. Ich bin der Meinung, dass dieses Format viele Vorteile hat. Frauen können es in der Handtasche, Männer im Sakko mitnehmen und haben es immer zu Hand. Neuestens hat auch der FC Luzern sein Clubheft auf dieses praktische Format umgestellt. Und da ist noch ein praktischer Nebeneffekt, da ich im Online-Marketing tätig bin kann ich auch ein Bild mit einer kleineren Datenmenge noch mit einer perfekten Qualität im Booklet unterbringen. Ich bin überzeugt wir sind damit auf einem richtigen Weg.

Das Geschäft mit Inseraten ist sicher sehr arbeitsintensiv. Suchst du deine Kunden selbst oder hast du ein Heer von Angestellten?

Ich beschäftige fünf Festangestellte, die nach meinen Vorgaben arbeiten. Ich selbst setze mir ein Tages-, Wochen- oder Monatsziel. Diese Ziele versuche ich mit einer grossen Portion Durchhaltewillen zu erreichen und das mit der neuen Technik, die uns unser Zeitalter bietet: Wir benutzen ein eigenes Office-System, das uns befähigt unsere Aufträge zügig an Kunden, Redaktoren und Grafiker zu verteilen und das nötige «Gut zum Druck» einzufordern. Es erlaubt uns gut, einfach und vor allem mobil zu arbeiten. Das versuche ich meinen Mitarbeitern zu vermitteln, die wie jeder Angestellte ein ganz normales Arbeitspensum erreichen. Im Gegensatz zu mir, der im Durchschnitt auf 15-16 Stunden kommt. Aber das macht mir Spass. Ich bin gerne für meine Kunden unterwegs, um ihnen für ihr Geld einen nützlichen Bericht oder eine Publi-Reportage bieten zu können.

Was gibt es Neues bei «marktindex.ch»?

Ganz neu lanciere ich mit dem Gastronom Saemi Honegger eine neue «Cityguide Luzern App». Neben einer neuartigen App erscheint der Guide ab Mai im gleichen Format wie das Booklet von Marktindex. Das App ist sehr einfach gegliedert. Man sucht sich ein Ort, einen Laden oder eine Sehenswürdigkeit aus, drückt auf «Go» und wird automatisch zu den gesuchten Orten hingewiesen, die nach den GPS-Daten des Nutzers am nächsten zu finden sind. Mit diesem komplett offline nutzbaren Städteführer hat man die wichtigsten Informationen rund um Luzern stets dabei. Der integrierte Stadtplan zeigt die interessantesten Orte und Veranstaltungen und führt auf dem schnellsten Weg zum nächsten Hotel oder Bankautomaten. Ganz neu ist auch die Möglichkeit drei verschiedene, virtuelle Stadtführungen zu erleben. StehenSie dann vor der Confiserie Bachmann sagt Ihnen das App, dass Sie hier feine Schokoladenprodukte kaufen oder bei Souvenir Casagrande was für Uhren im Laden für Sie bereit liegen könnten.

Wie man bereits im Äther hört, bist du seit kurzem auch in den Kreis der Radiomacher eingetreten. «Radio Lozärn» wird in der lokalen Presse vorgestellt als ein revolutioneller Sender des jüngsten Radiomachers. Stimmt das?

Es freut mich als Jung vorgestellt zu werde. Es zeigt doch dass ich noch einiges bewirken und schaffen kann. Über das neue Konzept möchte ich hier nicht allzu viel verraten. Nur so viel: Radiowerbung ist normalerweise sehr teuer. Mit meinem Konzept kann ich diese Werbung sehr, sehr günstig anbieten und versichern, dass im «Radio Lozärn» in jeder Stunde nur ein Spot über den Sender läuft. Garantiert keiner mehr, denn ich will meinen Hörern «ned uf Närve go». So will ich erreichen, dass der Hörer nicht ab- oder umschaltet. Ich bin überzeugt, dass sich meine Art von Werbung, zum Beispiel jedes Coiffeur- oder Kosmetikgeschäft leisten kann, um sich so einem grossen Kreis von Kundinnen und Kunden vorzustellen. Redaktionell wird das Radio für die LozärnerInnen mit Freizeit und Gastro-Tipps ergänzt. Wer unsere App herunterlädt kann sich ab sofort von unserem Original «Radio Lozärn» überzeugen lassen.

Print, online, Radio – Was kommt noch?

Nichts mehr. Ich will alles was ich bis jetzt auf die Beine gestellt habe, seriös und sorgfältig ausbauen und es mit grösster Sorge unterhalten. Neue Projekte würden dieses Vorhaben nur stören, da auch mein Tag und der meiner fünf Mitarbeiter nur 24 Stunden hat.