Teilzeit – dennoch weiter top

Häufig wird behauptet, dass, wer sich einmal für eine reduzierte Stundenzahl im Job entschieden hat, die Karriere vergessen kann. Aber ist das wirklich in allen Fällen so? Es kann vorweg gesagt werden: nicht immer, es kommt sehr auf den Einzelfall an.

Viele Frauen träumen davon, weniger Zeit im Beruf zu verbringen und mehr Zeit für die Kinder zu haben. Auch äussern immer mehr Männer den Wunsch, ihre Life-Work-Balance positiv zu beeinflussen, indem sie weniger Stunden im Job verbringen. Dass diese Wünsche dennoch häufig genau das bleiben, Wünsche, hat auch seinen Grund darin, dass die betreffenden Personen befürchten, in der Hierarchie der Firma zurück zu fallen, bedeutungslos zu werden, von wichtigen Prozessen ausgeschlossen zu sein. Wenn aber Angst der Motor ist, ist das insgesamt schlecht für das Leben und auch in vielen Fällen gar nicht nötig. Wann ist Teilzeit möglich, ohne auf den Platz im Job zu verzichten?

Man hat sich schon eine Position erobert

Denkbar ist zum Beispiel ein Fall, bei dem eine Person schon einige Jahre in einer Firma arbeitet und sich dort eine leitende Position erobert hat. Diese wird auch nicht weniger wert sein, wenn die Person nun eine Stunde am Tag weniger vor Ort ist, etwas später anfängt. Dies kann mit etwas Feingefühl genau so getimt werden, dass es der Kernarbeitszeit der meisten Mitarbeiter entspricht, so dass das Minus an Stunden kaum wahrgenommen wird. Dennoch wirkt sich die Reduktion, in dem Fall immerhin fünf Stunden weniger pro Woche, deutlich auf das Wohlbefinden aus, ohne dass die Kompetenz und die Arbeit als solche Einbussen erfahren würden. Man muss nur kreativ sein und solche Wege wagen.

Casual Friday – wörtlich genommen

Denkbar und vielfach gelebt ist auch ein vier Tage die Woche Modell, bei dem der Freitag eben das ist, frei. Wer sich für diese komprimierte Woche entscheidet, muss nur die Kollegen ein wenig erziehen, dass sie sich auf den neuen Rhythmus einstellen und alles Wesentliche auf die vier restlichen Tage verlegen. Das kann sehr gut klappen, und zur Not kann man ja immer noch anbieten, für dringende Fragen per Handy erreichbar zu sein. Wer den Mut hat, solche Lösungen anzustreben, wird häufig auch Nachahmer finden. Und den Arbeitgeber freuen solche Modelle auch, da bekannt ist, dass ein Mitarbeiter gerade die reduzierte Zeit sehr effizient nutzt. Win Win!