Tomaten, Gurken, Zucchini oder Paprika

Frisches Gemüse aus eigenem Anbau lässt sich leicht sowohl für Garten- als auch für Balkonbesitzer realisieren. Damit Sie sich im Sommer über knackige Vitamine freuen können, genügt ein kleiner, eher in sonniger Lage befindlicher Balkon. Die Pflanzen dafür brauchen Sie ausserdem nicht extra kaufen, denn Sie können diese selbst und in gewünschter Anzahl auf der heimischen Fensterbank heranziehen. Wie dies funktioniert, verraten wir Ihnen im folgenden Artikel.

Welche Gemüse können selbst vorgezogen werden?

Zunächst einmal: Nicht alle Gemüsesorten müssen Sie frühzeitig vorziehen. Karotten, Buschbohnen, Radieschen oder Erbsen pflanzen Sie einfach nach den Eisheiligen (ergo dem 15. Mai) direkt in den Garten bzw. den Balkonkasten. Die genannten Sorten sind sehr schnellwüchsig und tragen ebenso rasch Früchte. Andere Gemüse und auch Strauchobstsorten dagegen, beispielsweise Tomaten, Gurken, Paprika oder Physalis, sollten dagegen frühzeitig im Jahr aus Samen auf der Fensterbank herangezogen werden. Anderenfalls erfolgt die Blütezeit und damit auch die Fruchtbildung und -reife zu spät. Diese Pflanzen werden optimalerweise zwischen Januar und März ausgesät.

Gemüsesamen aussäen und versorgen

Da die meisten dieser vorzuziehenden Gemüse sehr empfindlich gegenüber Kälte sind, gehören die Samen nicht in ein Frühbeet bzw. überhaupt ins Freie. Stattdessen säen Sie sie in kleine Töpfchen mit nährstoffarmer Anzuchterde und stellen sie in ein Zimmergewächshaus bzw. bedecken die Gefässe mit einer durchsichtigen Kunststofffolie. Die Abdeckung sorgt für eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit (der Fachmann sagt «gespannte Luft» dazu) und fördert so die Keimung. Die Anzuchtgefässe stellen Sie bestenfalls auf eine helle Fensterbank über einer Heizung, nur der direkten Sonne sollten sie nicht ausgesetzt werden. Achten Sie bei der Aussaat darauf, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt – entsprechende Informationen entnehmen Sie den Samentütchen. Halten Sie das Substrat gleichmässig feucht – hierfür eignet sich ein Zerstäuber am besten – und lüften Sie einmal am Tag die Abdeckung.

Keimlinge richtig pflegen

Je nach Gemüsesorte keimen die Samen schon nach wenigen Tagen bis Wochen. Tomaten beispielsweise zeigen sich bereits nach etwa acht bis zwölf Tagen, Gurken sind in der Regel etwas schneller. Halten Sie weiterhin die Abdeckung über die Anzuchtgefässe sowie das Substrat leicht feucht. Vereinzeln Sie die Keimlinge, wenn diese zu dicht aufeinander wachsen! Sobald die jungen Pflänzchen gross genug sind, können Sie sie schliesslich einzeln in einen kleinen Topf mit vorgedüngter Erde setzen. Sie erkennen den richtigen Zeitpunkt daran, dass die jungen Gemüsepflanzen ausser dem beiden Keimblättchen mindestens zwei weitere Blätter entwickelt haben und ausserdem etwa fünf Zentimeter oder höher sind. Nach weiteren ein bis zwei Wochen erfolgt die erste Düngung mit einem flüssigen Dünger für Gemüsepflanzen, die ab jetzt im wöchentlichen Rhythmus durchgeführt wird.

Ungefähr ab Mitte bis Ende Mai, sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, können die Jungpflanzen schliesslich ins Freie. Versorgen Sie die Gemüse beim Einpflanzen bzw. Umtopfen mit reichlich Komposterde und ein bis zwei Handvoll Hornspänen.