Tipps und Tricks zum Überwintern

Orchideen stammen aus verschiedenen Klimazonen. Manche mögen es warm, andere gemässigt oder sogar kühl. Viele als Zimmerpflanzen gehaltene Arten – wie beispielsweise die sehr verbreitete Phalaenopsis oder auch Schmetterlingsorchidee – sind jedoch in den tropischen und subtropischen Regionen dieser Welt zu Hause. Ihre Pflege richtet sich daher nicht nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter, sondern nach dem Lebensrhythmus der jeweiligen Art. Dieses Wissen ist wichtig, um die recht empfindlichen Gewächse gesund über den Winter zu bringen.

Die richtige Winterpflege für tropische Orchideenarten

Wärme liebende Orchideen wie Phalaenopsis, Aerides, Ascocentrum oder Vanda stammen aus den Tropen und brauchen ganzjährig Temperaturen zwischen 20 und 25 °C, nachts mindestens 16 °C. Bei höheren Temperaturen sollten Sie unbedingt die Luftfeuchtigkeit erhöhen – dies ist beispielsweise auch dann wichtig, wenn Sie im Winter viel heizen. Heizungswärme führt zu trockener Raumluft, was wiederum den meisten Orchideen nicht sonderlich behagt. Besprühen Sie die Pflanzen daher regelmässig mit zimmerwarmem, abgestandenem Wasser.

Lichtmangel in den Wintermonaten

In Mitteleuropa leiden viele tropische und subtropische Orchideen zumindest im Winter an Lichtmangel. Sie vertragen zwar keine direkte Sonne, sind aber an ganzjährig gleichbleibende Tages- und damit Beleuchtungslängen gewöhnt. In Äquatornähe beträgt die Tageslänge das ganze Jahr hindurch beispielsweise 12 Stunden. Bei uns dagegen kommen Orchideen im Sommer bis zu 16 Stunden und im Winter oft nur zwei Stunden Licht. Zudem ist die durchschnittliche Lichtstärke im Winter oft nicht ausreichend. Aus diesem Grund sollten Sie in den Wintermonaten bzw. in besonders dunklen Ecken Pflanzenleuchten installieren, optimalerweise LED-Bänder mit 120 LEDs pro Meter (ca. neun Watt) oder Leuchtstoffröhren mit der Bezeichnung Daylight, Truelite oder Tageslicht.

Orchideen aus gemässigten und kühlen Klimazonen richtig überwintern

Orchideenarten wie die aus den Nebelwäldern stammenden Cattleya oder einige Dendrobium-Sektionen werden temperiert bis gemässigt kultiviert. Das bedeutet, sie benötigen im Sommer tagsüber mindestens 20 °C und während der Wintermonate aber nur 18 °C. Auch kühl zu kultivierende Orchideen aus den gemässigten und kühlen Klimaregionen – wie beispielsweise einige Dendrobium-Arten – stehen im Winter tagsüber am besten bei 18 °C und im Sommer bei 20 °C.

Keine Blüte ohne Ruhephase

Temperiert oder kühl kultivierte Orchideen benötigen ausserdem nach der Blüte unbedingt eine Ruhephase, um wieder zu blühen. Zu diesem Zweck stellen Sie diese Pflanzen im Winter für zwei Monate deutlich kühler und giessen wesentlich weniger. Optimal sind dabei Temperaturen zwischen 14 und 16 °C. Sollten Sie also in Ihrem Schlafzimmer im Winter eher wenig heizen, sollten diese Orchideenarten für den genannten Zeitraum dorthin umziehen.

Extra-Tipp: Im Wintergarten sowie unter Glas (beispielsweise in einer Orchideenvitrine) lassen sich ideale Bedingungen für diese schönen Blumen schaffen – beides bietet die Pflanzen gleichmässig hohe Temperaturen und Luftfeuchte auch im Winter.