Die ansprechende Präsentation von Kunstwerken will gelernt sein

Die Wirkung eines Kunstobjektes hängt nicht nur von dessen Stil, Motiv und Farbgebung ab – sondern auch von der Art und Weise, wie Sie es präsentieren. Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen als kleine Anleitung für effektvolle Inszenierungen dienen:

Kritische Auswahl

In Ihren «eigenen vier Wänden» dürfen Sie schalten und walten, wie Sie wollen – und aufhängen oder hinstellen, was Ihnen gefällt. In öffentlich zugänglichen Bereichen, Einrichtungen mit Kundenverkehr oder Büros müssen Sie Abstriche machen. Hier haben ethisch oder ästhetisch anstössige Objekte ebenso wenig etwas zu suchen wie allzu Privates.

Erkennbares Konzept

Ganz gleich, ob Sie sich für eine stilistisch passende Präsentation entscheiden, mit Gegensätzen spielen oder provozieren bzw. karikieren wollen: Die jeweils gewählte Form muss erkennen lassen, dass sie sich der daraus resultierenden Effekte bewusst sind. Anderenfalls gelten Sie nicht als phantasievoller Initiator, sondern als bedauernswerter Kunstbanause.

Passender Kontext

Achten Sie bei Ihren Inszenierungen darauf, dass Sie weder das Werk noch sein Motiv oder seinen Schöpfer lächerlich machen. Auch sich selbst sollten Sie vor szenischen Fauxpas schützen: Ein Kunstdruck der «Sixtinischen Madonna» über einem kerzenbestückten Sideboard wirkt wie ein Altarbild; eine Fotografie der Schwiegermutter über dem Toilettenbecken zu 100% geschmacklos.

Richtiges Format

Je grösser die präsentierten Kunstwerke bemessen sind, desto mehr Aufmerksamkeit erregen sie. Dadurch können sie den Raum jedoch ungewollt dominieren und sogar vom Objekt selbst ablenken – denn (zu) üppige Formate drängen das eigentliche Motiv in den Hintergrund. Stattdessen treten Farben oder Strukturen stärker hervor und sorgen für einen Effekt, den Sie kontrollieren müssen.

Schonende Beleuchtung

Da Lichtquellen Wärme erzeugen, können unbedacht platzierte Leuchtkörper zu Schäden an den Objekten führen. Um die Wirkung und den Wert der Kunstwerke nicht zu beeinträchtigen, empfiehlt sich eine sorgfältige Auswahl der Leuchtkörper. Mit Bewegungsmeldern können Sie die Beleuchtungsdauer und -häufigkeit reduzieren; mit Kaltlichtreflektoren die Wärmeeinwirkung selbst.

Auch der Einfallswinkel des Lichtes kann sich negativ auf das Objekt auswirken. Durch ungünstig positionierte Lampen werden Betrachter geblendet, Farben verfälscht oder unwesentliche Details (über-)betont. Infrarot-starke Leuchtkörper mit satinierter Oberfläche oder gezielt ausgerichtete Spots helfen Ihnen, solche unerwünschten Effekte zu verhindern.

Funktionelle Rahmen

Die Einfassung eines Kunstwerks muss nicht zwingend seinem Stil entsprechen; aber dennoch den wichtigsten Anforderungen des Objektes gerecht werden: Der Rahmen soll seinen Inhalt vor Licht-, Feuchtigkeits- und Temperatureinwirkungen schützen, eine ansprechende Präsentation gewährleisten und natürlich sicher halten. Nähere Informationen zu in Frage kommenden Rahmenarten, Befestigungstechniken und Variationsmöglichkeiten erhalten Sie in einem gesonderten Beitrag.