Heisse, trockene Sommer und hohe Temperaturen sind eine Belastung für den Garten. Wenn über längere Zeit die Niederschläge ausbleiben, muss nachgeholfen werden. Allerdings kann falsches Giessen Ihren kompletten Garten ruinieren. Wir geben Ihnen Tipps für die richtige Gartenpflege im Sommer.

1. Lockern Sie den Boden Ihrer Beete auf

Eine alte Gärtnerregel besagt, dass einmal Hacken dreimal Giessen erspart. Ein lockerer Boden sorgt dafür, dass das Regenwasser nicht sofort verdunstet, sondern in die Erde einsickert. Um den Boden vor der Sonne zu schützen, können Sie ihn zusätzlich mit Rasenschnitt oder Mulch abdecken. Das hat zusätzlich den Vorteil, dass beim Giessen Feuchtigkeit gespeichert wird.

2. Giessen Sie bei hohen Temperaturen in den frühen Morgenstunden

Hitze und Trockenheit setzen Gras und Pflanzen zu. Allerdings sollten Sie nicht den Fehler machen, in der Mittagshitze zum Wasserschlauch zu greifen. Zum einen verdunstet das Wasser, bevor die Pflanzen die Chance haben, es aufzunehmen. Zu anderen wirken die Wassertropfen auf den Blättern wie ein Brennglas. Auch abends ist der Boden oft noch viel zu heiss.

Im Idealfall bewässern Sie Ihren Garten in den frühen Morgenstunden. Laut Jürgen Herrmannsdörfer vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner im Zentralverband Gartenbau e.V. liegt der optimale Zeitraum zwischen 3:00 und 4:00 Uhr in der Früh. Falls Sie um diese Zeit nicht mit Giesskanne oder Wasserschlauch hantieren möchten, empfiehlt sich die Anschaffung einer Sprinkleranlage, die sich automatisch um die Bewässerung des Gartens kümmert.

Verwenden Sie zum Giessen möglichst Regenwasser. Es ist weicher und darum für Ihre Pflanzen bekömmlicher als Leitungswasser. Ausserdem ist es kalkarm. Um das Regenwasser aufzufangen und zu speichern, ist die Anschaffung einer Regentonne sinnvoll.

3. Bewässern Sie Stauden und Gemüsepflanzen von unten

Falls Sie Stauden und Gemüsepflanzen zu bewässern haben, vermeiden Sie es, die Blätter zu begiessen. In der prallen Sonne können diese sonst verbrennen. Ausserdem erhöht sich durch die Feuchtigkeit die Gefahr eines Pilzbefalls. Statt Sprinkleranlagen sollte hier eine einfache Blumengiesskanne zum Einsatz kommen. Verzichten Sie auf den Brauseaufsatz. Giessen Sie stattdessen das Wasser direkt an den Fuss der Pflanze.

4. Giessen Sie auch bei Regenschauern

Nach einer Hitzeperiode gibt es häufig kurze Gewitter. Durch diese kleinen Regenschauer wird der Boden häufig nur an der Oberfläche nass. Das ist zu wenig, um die Pflanzen zu versorgen: Das Wasser dringt gar nicht bis zu den Wurzeln vor. Darum sollten Sie trotz des Regens nicht auf die Gartenpflege verzichten.

5. Achten Sie auf die richtige Wassermenge für den Rasen

Der Rasen braucht ebenfalls Wasser. Sonst verwandelt sich das satte Grün bei hohen Temperaturen in eine braune, trockene Fläche. Um die richtige Menge zu ermitteln, gibt es einen einfachen Trick: Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin-Dahlem, rät dazu, ein leeres Marmeladenglas auf den Rasen zu platzieren und die Sprinkleranlage zu starten. Wenn das Wasser in dem Glas eine Höhe von etwa 1,5 cm erreicht habe, sei der Rasen gut versorgt.
Rechnen Sie mit einer Menge von 10 bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter.

6. Stellen Sie Topf- und Kübelpflanzen schattig und windgeschützt auf

Falls Sie Topf- und Kübelpflanzen im Garten aufstellen möchten, wählen Sie einen windgeschützten Platz im Schatten. Je enger die Gefässe zusammenstehen, desto höher bleibt die Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung. Davon profitieren viele Pflanzen. Regelmässiges Giessen ist auch hier ein Muss. Eine einfache Bewässerungshilfe spart Arbeit und sorgt dafür, dass Ihre Pflanzen konstant mit Wasser versorgt werden. Auch für Kurzurlaube ist dies eine praktische und preiswerte Lösung.

Alles, was Sie dafür brauchen, sind leer getrunkene PET-Flaschen: Stechen Sie kleine Löcher in die Deckel und befüllen Sie die Flaschen mit Wasser. Graben Sie anschliessend Löcher in die Erde und stecken Sie die Flasche mit dem Verschluss zuerst hinein. Durch die Löcher sickert das Wasser nach und nach in die Erde beziehungsweise in das Substrat. Greifen Sie je nach Pflanzengrösse auf kleinere oder grössere Flaschen zurück. Manchmal sind auch mehrere pro Kübel sinnvoll. Falls Ihnen diese Do-It-Yourself-Lösung zu unsicher ist, finden Sie professionell gefertigte Bewässerungssysteme im Handel.

Um nach dem Giessen eine schnelle Verdunstung des Wassers zu verhindern, können Sie zusätzlich eine dünne Schicht Sand über die Erde geben.

7. Gleichen Sie bei hohen Temperaturen Nährstoffmangel aus

Ohne Wasser können die Pflanzen die Nährstoffe nicht aus dem Boden ziehen. Durch das Giessen spülen Sie allerdings die Nährstoffe aus der Erde. Eisen- und Kalziummangel sind mögliche Folgen. Ob Ihre Pflanzen während der heissen Sommertage Unterstützung in Form von Supplementen brauchen, sehen Sie daran, dass sich die jungen Blätter gelb oder weiss verfärben, während die Blattadern grün bleiben. Beheben Sie den Nährstoffmangel nicht, kommt es zu Krankheiten: Äpfel zeigen bräunliche Flecke. Bei Tomaten setzt die gefürchtete Blütenendfäule ein.

8. Geben Sie vertrocknete Pflanzen nicht auf

Eine vertrocknete Pflanze lässt sich häufig noch retten: Schneiden Sie die Pflanze zurück. Manchmal treibt sie erneut aus. Stellen Sie sie nicht in die pralle Sonne und giessen Sie sie regelmässig. Mit etwas Glück erholt sie sich wieder.
Wir hoffen, dass diese Tipps Ihnen helfen, Ihren Garten gut durch den Sommer zu bringen.