Flüssigdünger selbst anrühren

Ohne Dünger werden Ihre Garten- und vor allem Topfpflanzen nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Die Folgen sind gravierend: Die Pflanzen wachsen, wenn überhaupt, nur kümmerlich, sehen blass und welk aus, die Blätter verfärben sich und fallen ab, es werden keine Früchte gebildet… ergo, Düngen ist für Pflanzen überlebenswichtig. Nun können Sie natürlich einen Volldünger aus dem Gartencenter holen – oder einfach einen guten Flüssigdünger selber anrühren.

Grundzutaten für einen selbst gebrauten Flüssigdünger

Alle Zutaten für den Dünger wachsen in Ihrem Garten bzw. auf der nächstgelegenen Wiese. Viele der Gewächse – vor allem vermeintliches Unkraut – sind reich an hochwertigen Nährstoffen und Spurenelementen, die Sie problemlos in Düngerbrühe verwenden und zur Versorgung von Blumen und Nutzpflanzen einsetzen können. Der selbst angerührte Dünger hat noch einen weiteren Vorteil gegenüber dem Flüssigdünger aus dem Gartencenter: Dank der Wirkstoffe von Zutaten wie Brennnessel, Knoblauch, Zwiebel und Co. bleiben auch viele Schädlinge und Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien Ihren Pflanzen fern. Die folgenden Kräuter eignen sich besonders gut für eine Düngerbrühe, wobei Sie die Zutaten natürlich auch bunt mischen können:

– Beinwell (enthält Kalium, Eisen, Calcium)
– Brennnessel (Calcium, Phosphor, Kalium, Eisen, Kupfer)
– Brunnenkresse (Calcium, Eisen, Mangan)
– Dill (Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium)
– Knoblauch (Kupfer, Schwefel)
– Löwenzahn / Butterblume (Kalium, Calcium, Eisen, Kupfer)
– Petersilie (Eisen, Kalium, Calcium, Phosphor, Mangan, Kupfer)
– Rainfarn (Kalium)
– Sauerampfer (Eisen)
– Schachtelhalm (Kieselsäure, Magnesium, Eisen, Calcium)
– Schafgarbe (Kupfer)
– Sonnenblumen (Kalium)
– Wegerich (Calcium, Schwefel)

So wird’s gemacht – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Ziehen Sie unbedingt Handschuhe an! Hacken oder reissen Sie die Pflanzen mit Blättern, Stängeln und Blüten in handliche Stücke. Füllen Sie einen Eimer damit und giessen Sie kochendes Wasser im Verhältnis vier Teile Wasser zu einem Teil Pflanzenmaterial hinzu. Wenn Sie haben, können Sie auch Molasse beigeben, dies fördert das Wachstum der «guten» Mikroorganismen. Rühren Sie anschliessend kräftig um. Lassen Sie die Mischung nun einige Tage lang ruhen und rühren Sie sie dabei mehrmals täglich um. Dabei gelangt Sauerstoff ins Wasser, der die Vermehrung der Mikroorganismen fördert. Rühren Sie die Brühe dagegen nicht um, so wird sie anfangen bestialisch zu stinken. Giessen Sie die Flüssigkeit schliesslich durch ein Sieb. Die Pflanzenreste kommen zur weiteren Verwertung auf den Kompost oder als Mulch zu nährstoffbedürftigen Pflanzen. Die konzentrierte Brühe selbst können Sie in einem Glas oder recycelten Kanister aufbewahren.