Die schönsten Arten und ihre Pflege

Leuchtend rote Erdbeerkakteen, flauschige Wollknäuel und dornige Seeigel: Die Welt der Kakteen ist überaus facettenreich, exotisch und wunderschön! Die Familie der ursprünglich ausschliesslich auf den beiden amerikanischen Kontinenten beheimateten Kakteengewächsen besteht aus etwa 300 Gattungen mit etwa 3000 bisher bekannten Arten – obgleich sich die Botaniker hinsichtlich des Artenreichtums nicht ganz einig sind. Auch heute noch werden immer wieder unbekannte Arten und Gattungen entdeckt und beschrieben. Sie alle können äusserlich sehr unterschiedlich aussehen und auch verschiedene Wuchshöhen erreichen. Manche Kakteen gedeihen problemlos in der Heimkultur, andere brauchen etwas mehr Pflege und wieder andere sind sogar winterhart.

Kakteen richtig pflegen – gar nicht so einfach!

Kaktus ist nicht gleich Kaktus, denn die Gewächse bewohnen in ihrer Heimat individuelle Standorte und benötigen daher verschiedene Vegetationsverhältnisse und haben zudem unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich der Pflege. Nicht alle Kakteen lassen sich auf der Fensterbank kultivieren, manche benötigen derart spezielle Umgebungen, dass ihre Kultur nur im Gewächshaus gelingt.

Für die eher anspruchslosen Arten empfehlen sich die folgenden Tipps:

Standort

Kakteen brauchen viel Licht, weshalb sie am besten direkt auf der Fensterbank stehen sollten – bestenfalls vor einem Südfenster. Vorsicht jedoch bei epiphytischen (d. h. auf Bäumen aufsitzenden) Kakteen, diese vertragen keine volle Sonne. Ausserdem sollten Kakteen nicht permanent Zugluft ausgesetzt sein, auch wenn sie vor allem im Sommer gern an der frischen Luft, beispielsweise auf dem Balkon oder der Terrasse, stehen. Haben Sie eine solche Möglichkeit nicht, sollten Sie zumindest häufig lüften.

Giessen und Düngen

Viele Menschen glauben, Kakteen bräuchten nur sehr wenig Wasser. Tatsächlich sind die sukkulenten Gewächse eher an Trockenheit gewöhnt, sind aber gerade während der Wachstumsperiode auf eine regelmässige Wasserzufuhr angewiesen. Die Hauptwachstumsphase der meisten Kakteen liegt in den Monaten März bis September, in denen sie regelmässig gewässert werden sollten. Achten Sie darauf, dass überschüssiges Giesswasser abfliessen kann und wässern Sie die Pflanzen bevorzugt von unten. Ein gelegentliches Besprühen der Kakteen mit kalkarmem Wasser sorgt vor allem an heissen Sommertagen für einen Frischekick. Ebenfalls in diesem Zeitraum sollten die Pflanzen regelmässig mit einem speziellen Kakteendünger versorgt werden.

Winterruhe einhalten

Die meisten Kakteen halten eine Winterruhe, währenddessen sie weder gegossen noch gedüngt werden sollten. Auch empfiehlt es sich, die Pflanzen in dieser Zeit eher kühl (aber frostfrei!) und hell zu überwintern. Manche anderen Kakteen, wie beispielsweise Ariocarpus-Arten, halten ihre Ruhezeit jedoch während des Sommers und bedürfen daher einer intensiven Pflege während der Wintermonate.

Die schönsten Kakteen für Zuhause

Vergleichsweise pflegeleicht und gut auch im heimischen Wohnzimmer zu kultivieren sind diese Kakteen:

Peitschenkaktus (Aporocactus flagelliformis):

Dieser untypische Kaktus bildet bis zu 150 Zentimeter lange, dünne und hängend wachsende Triebe aus, weshalb er sich sehr gut in einer Blumenampel kultivieren lässt. Dazu bildet er zahlreiche bis zu 10 Zentimeter lange, rosafarbene oder rote Blüten aus.

Greisenhaupt (Cephalocereus senilis):

Dieser in der Natur bis zu 15 Meter hoch wachsende Säulenkaktus bildet im fortgeschrittenen Alter ein so genanntes Cephalium aus, die wie lange, weisse Haare wirken. Die glockenförmige, weiss-gelbliche Blüte kann bis zu 10 Zentimeter lang und 8 Zentimeter breit werden.

Blattkaktus, auch «Weihnachtskaktus» (Schlumbergera):

Die verschiedenen Arten dieser strauchartig wachsenden Kakteenfamilie weisen keine Bedornung, dafür aber ein üppiges Wachstum sowie eine noch üppigere Blüte mit bis zu 30 Zentimeter langen Blütenkelchen in weiss, gelb, rosa oder rot auf.

 

Erdbeerkaktus (Gymnocalycium mihanovichii var. friedrichii «Rubra»):

Dieser beliebte Kugelkaktus enthält kein Chlorophyll und kann daher nur veredelt überleben. Es gibt diese Varietät auch in anderen Farben, wie zum Beispiel die gelbe Form «Aurea» und andere.

Osterkaktus (Hatiora gaertneri):

Hierbei handelt es sich um einen strauchig überhängend wachsenden Blattkaktus mit bis zu einem Meter langen Trieben und üppiger, scharlachroter Blüte.

Extra-Tipp: Auch viele Opuntia-Arten (wie beispielsweise der Feigenkaktus oder der Hasenohrkaktus) sowie diverse Mammillaria-Arten sind sehr interessant anzusehen, dabei aber recht pflegeleicht.