Gesunde, leckere Powerbeeren – so nutzen Sie die vielseitigen Cranberries

Cranberries, auch als Kranich- oder Moosbeeren bekannt, sind die leuchtend roten, aus Nordamerika stammenden, Verwandten unserer Preiselbeere. Die Sträucher, die auf riesigen Feldern wachsen, können bis zu 30 cm hoch und bis 100 Jahre alt werden. Geerntet wird die Beere zwar zwischen September und Januar, wir können sie aber das ganze Jahr über geniessen. Roh wird die Cranberry nämlich kaum verzehrt. Sie ist ziemlich sauer und bitter, weshalb sie, wenn überhaupt, frisch und ungekocht stets mit etwas Zucker zubereitet werden sollte. Auf die Verwendung in der Küche kommen wir später ausführlicher zurück.

Kleine Beere ganz gross – Wissenswertes rund um die Cranberry

Schon lange, bevor die ersten Siedler amerikanischen Boden betraten, ernährten sich die Indianer von den Cranberries. Das Aussehen der Cranberryblüten, die an den Schnabel eines Kranichs erinnern, veranlasste die Europäer, die Beeren „Crane Berries“ (Kranichbeeren) zu nennen. Daraus wurde später der Name Cranberry. Inzwischen wird die Wildpflanze industriell angebaut und in den USA auf riesigen Plantagen gezüchtet. Die Ernte ist jeweils ein ganz spezielles Spektakel: Die Felder werden so geflutet, dass der Wasserstrudel die reifen Früchte einfach mitreist.

Die Powerbeere aus dem eigenen Garten

Immer mehr Hobbygärtner züchten ihre eigenen Cranberries. Die Pflanze ist pflegeleicht, sodass auch Anfänger mit einer guten Ernte rechnen dürfen. Geben Sie ihr einen humosen, feuchten Boden an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Auf einem Quadratmeter sollten nicht mehr als 6 Pflanzen stehen. Sie sind winterfest und überstehen auch starken Frost. Überlange Triebe dürfen Sie kürzen, es ist aber nicht unbedingt nötig, sie zurückzuschneiden. Für eine reiche Ernte sollten Sie die ansonsten anspruchslose Pflanze ab und zu düngen. Es gibt zum Beispiel einen Spezialdünger für Heidelbeeren, der sich auch für Cranberries bewährt hat. Geerntet wird im eigenen Garten natürlich von Hand.

So gesund sind die Cranberries

Die herb-fruchtige Beere lässt sich sehr vielfältig verwenden. Das sollten Sie nutzen, denn sie ist supergesund! Schon die Ureinwohner Amerikas kannten die Beere nicht nur als Nahrungs-, sondern vor allem als Heilmittel. Inzwischen haben sich zahlreiche Studien mit den Inhaltsstoffen und der Wirksamkeit befasst und bestätigen: Die Cranberry ist reich an Vitamin A, C und K sowie an Magnesium, Eisen und Kalium. Die enthaltenen Tannine beugen Blasenentzündungen vor, sekundäre Pflanzenstoffe schützen das Herz. Beim Verzehr der Beere werden die Bakterien im Mund reduziert, eine Voraussetzung für gesundes Zahnfleisch. Auch die Magenschleimhaut profitiert von der Powerbeere: Sie ist ein wirkungsvoller Gegenspieler des Bakteriums Helicobacter pylori, welches dazu beiträgt, dass sich Magenschleimhautentzündungen bilden. Um die vielen wertvollen Vitalstoffe zu nutzen, können Sie täglich ein bis zwei Gläser Cranberrysaft trinken. Und nutzen Sie doch die Beere auch öfters mal in der Küche:

So verwenden Sie die Cranberry

Die kleine Beere kommt in der Küche ganz gross raus. Das rote Multitalent eignet sich zum Kochen und Backen, es passt in Smoothies, Salate, Sossen, Getränke und Gebäck. Die frischen Früchte schmecken leicht säuerlich, weshalb sie immer mit etwas Zucker verwendet werden sollten. In unseren Küchen kommen meist getrocknete Beeren zum Einsatz. Sie können für alle Rezepte, in denen frische Cranberries angegeben sind, genutzt werden. Weichen Sie sie dafür eine Stunde in Cranberry- oder Apfelsaft ein. Getrocknet ist die Moosbeere ein leckerer Snack. Möchten Sie die Cranberry aus dem Tiefkühler verwenden, dann verarbeiten Sie sie gefroren. Aufgetaut wird sie leicht „matschig“.

Salate, Sossen, Desserts und mehr – die kulinarische Seite der Cranberry

Falls Sie die Moosbeere bisher nur in Verbindung mit Wild und Geflügel kennen, lernen Sie die herb-fruchtige Beere nun von ganz anderen Seiten kennen.

Cranberry-Sorbet

Eine herrlich frische und vitaminreiche Alternative zum Glace. Zutaten für 4 Personen

  • 1 unbehandelte Orange waschen, abtrocknen und von der Schale 4 EL abreiben.
  • Saft auspressen.
  • 300 ml Cranberrysaft mit 75 ml Puderzucker unter Rühren aufkochen, 5 min leicht köcheln lassen.
  • 150 g Cranberries sowie den Orangensaft und die Orangenschale unter den heissen Cranberrysaft mischen.
  • Abkühlen lassen.
  • In eine Schale füllen und für ca. 4 Stunden in den Tiefkühler stellen.
  • Etwa einmal in der Stunde durchrühren, um zu verhindern, dass sich grössere Kristalle bilden können.
  • Eine Viertelstunde vor dem Servieren aus dem Tiefkühlfach nehmen, nochmals durchrühren und in gekühlte Gläser füllen.
  • Das Sorbet mit Minze garnieren und sofort servieren.

Gnocchi mit Cranberry Sosse

Cranberries bieten eine köstliche und gesunde Möglichkeit, um eine klassische Tomatensosse abzuändern. Zum Beispiel wie im folgenden Rezept. Die Zutaten sind auch hier für 4 Personen berechnet.

Sosse:

  • 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe schälen und in feine Würfel schneiden.
  • 1 rote Peperoncini (Chilischote) der Länge nach aufschneiden, Kerne entfernen, Schote abbrausen und hacken.
  • 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Peperoncini und Knoblauch darin andünsten.
  • Eine Dose (375 ml) passierte Tomaten sowie 2 EL Johannisbeergelee dazu giessen.
  • Eine halbe Stunde leicht köcheln lassen.
  • Salzen.

Gnocchi:

  • 40 g Walnüsse grob hacken.
  • 3 kleine Zweige Rosmarin abbrausen, trockenschütteln und Nadeln abzupfen.
  • 4 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen.
  • 500 g Gnocchi (selbst gemacht oder aus dem Kühlregal) im Öl braten, bis sie eine goldgelbe Farbe haben.
  • Mit dem Rosmarin und den Nüssen mischen und auf Teller geben.
  • Die Sosse dazugeben.
  • Wer mag, reicht geriebenen Käse dazu.

Cranberries können für Getränke, in Joghurt oder Quark verwendet werden, Sie können Marmelade daraus kochen und sehr köstlich schmecken sie zu Käse, vor allem zu Camembert oder Brie.

Text: Sabine Itting