Für sicheres Arbeiten auf Baugerüsten

Erfahren Sie in acht wertvollen Tipps, wie Sie Gerüst-Unfälle künftig vermeiden können. Besonders Nummer 5 kann Leben retten und Nummer 8 sollten sich wirklich alle zu Herzen nehmen.

Gemäss einer Statistik der SUVA kommt es im Zusammenhang mit Baugerüsten jedes Jahr zu etwa 3’000 Unfällen in der Schweiz. Das sind mehr als acht Unfälle pro Tag. Die häufigsten Gründe für einen Unfall sind Stürze vom Gerüst, der Bruch des Gerüstbelags sowie das Stolpern und Ausrutschen. Marktindex hat acht Tipps über die Sicherheit bei Gerüstarbeiten zusammengestellt:

1. Tragfähigkeit überprüfen

Bevor Sie ein Gerüst betreten, muss überprüft werden, wie viel Gewicht es aushalten kann. Ein Verputz- oder Malergerüst trägt grundsätzlich etwa 200 Kilogramm pro Quadratmeter, ein Maurergerüst ungefähr 300 Kilogramm pro Quadratmeter.

2. Genügen sichere Zugänge erstellen

Bei Gerüsten müssen genügend sichere Zugänge vorhanden sein. Zwischen den einzelnen Zugängen braucht es einen Abstand von mindestens 50 Metern. Leitern sollten maximal nur fünf Meter (Absturzhöhe) hoch sein. Markieren Sie die Tragfähigkeit der jeweiligen Zugänge gut sichtbar.

3. Stabilität kontrollieren

Dass das Gerüst auf einem tragfähigen Untergrund steht, ist besonders wichtig – denn ohne gutes Fundament kommt ein Gerüst leicht ins Wanken oder kann umstürzen. Zudem müssen genügend Verankerungen angebracht werden. Bei nicht verkleideten Gerüsten ist eine Verankerung pro fünf Gerüstfelder, bei verkleideten eine Verankerung pro vier Gerüstfelder optimal.

4. Gerüst-Beläge prüfen

Als Erstes muss geprüft werden, ob sich die Bretter, oder auch Gerüst-Beläge in einwandfreiem Zustand befinden. Eingesägte Stellen, Risse, Verschmutzungen oder Rost können schnell zu bösen Unfällen führen. Achten Sie auch darauf, dass die Bretter die notwenige Stärke aufweisen. Je länger ein Brett ist, desto dicker muss es sein. Sichern Sie die Bretter zudem an den Ecken, damit Sie nicht ins Rutschen kommen. Im Winter muss sichergestellt werden, dass die Bretter frei von Schnee und Eis sind.

5. Vor Absturz sichern

Eine der häufigsten Unfallursachen auf Gerüsten sind Abstürze. Deshalb ist diesem Punkt besondere Aufmerksamkeit zu widmen: Sichern Sie sämtliche Gerüstgänge an den Aussenseiten mit einem Seitenschutz. Dieser besteht aus Geländerholm, Zwischenholm und Bordbrett. An Stellen, wo der Abstand zur Fassade mehr als 30 Zentimeter beträgt, müssen auch an der Innenseite Absturzsicherungen angebracht werden.

6. Dachrand sichern

Der Spenglergang ist die oberste Etage eines Fassadengerüsts, das meist bis unter das Dach reicht. Dieser Spenglergang muss grossen Belastungen standhalten, so zum Beispiel, wenn eine Person vom Dach darauf fällt. Für die Abmessung des Spenglergangs gibt es zahlreiche Vorschriften, die dringend eingehalten werden müssen. Ausserdem muss bei Dächern mit einer Neigung von 25 Grad und mehr zusätzlich eine Dachdeckerschutzwand montiert werden. Sichern Sie sich auch bei giebelseitigen Dachrändern vor einem möglichen Absturz.

7. Unbeteiligte Personen schützen

Baustellen befinden sich häufig an dichtbesiedelten oder stark frequentierten Orten. Stellen Sie sicher, dass beim Herunterfallen von Gegenständen keine Drittpersonen gefährdet werden. Dazu gehören auch Abschrankungen sowie die Signalisierung von Gefahren im Strassenverkehr.

8. Schulung und Menschenverstand retten Leben

Stellen Sie sicher, dass Gerüste täglich kontrolliert werden und erklären Sie Ihren Mitarbeitenden, dass Mängel unverzüglich dem Vorgesetzten gemeldet werden müssen. Ausserdem kann die Sicherheit auf Baustellen und Gerüsten nur so gut sein, wie die Schulung der Mitarbeitenden. Stellen Sie also sicher, dass alle Angestellten Ihres Betriebes über die notwendige Kenntnisse verfügen.