Sieht gut aus, spart Energie und ist aktiver Umweltschutz

In Wohnsiedlungen helfen begrünte Dächer, Teile der bebauten Fläche wieder naturnah zu nutzen. Zudem sieht ein professionell gestaltetes Gründach attraktiv aus und trägt dazu bei, die Energiekosten zu senken. Welche Bedingungen Ihr Dach erfüllen sollte und was Sie bei der Neuanlage eines begrünten Daches beachten müssen, erfahren Sie jetzt.

Voraussetzungen für ein Gründach

Die wichtigste Bedingung für eine mögliche Dachbegrünung ist die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion. Falls Sie beabsichtigen, einen Neubau zu errichten, können Sie die zusätzliche Last problemlos in Ihr Projekt mit einplanen. Bei Bestandsimmobilien ist die Sache nicht ganz so einfach. Hier muss ein Statiker die vorhandene Konstruktion bezüglich Tragfähigkeit prüfen und freigeben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dachneigung. Ab einem Neigungswinkel von 10 Grad sind spezielle Abrutschsicherungen vorzusehen. Ab einem Neigungswinkel von rund 45 Grad ist kein Gründach mehr möglich. Um Staunässe und Pfützenbildung zu vermeiden, sind genügend Dachabläufe sowie eine ausreichend dimensionierte Drainage erforderlich.

Begrünung eines flachen Daches

Die Anlage eines grünen Daches auf einem Flachdach (null bis drei Grad Gefälle) ist vergleichsweise einfach. Sie benötigen lediglich eine mineralische Drainage und eine Substratschicht. Beide Schichten werden durch ein Vlies voneinander getrennt. Die Drainageschicht sollte mindestens fünf Zentimeter hoch sein bzw. ein Viertel von der Substratschichthöhe betragen. Die Anlieferung der Substrate erfolgt in Säcken, die sich leicht auf das Dach transportieren und mittels einer normalen Schaufel ausbringen lassen. Experten empfehlen, unbedingt Qualitätsprodukte zu verwenden, welche speziell für Dachbegrünungen entwickelt wurden. Diese Materialien sind besonders leicht, haben eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und können von den Pflanzen schnell durchwurzelt werden. Normale Gartenerde ist vollkommen ungeeignet.

Nur schön oder auch nützlich?

Wie und mit welchen Pflanzen Sie Ihr Dach bepflanzen können, hängt im Wesentlichen von den Witterungsbedingungen ab. Pflanzen auf dem Dach müssen mit vergleichsweise harten klimatischen Bedingungen wie hoher Strahlungsintensität, langen Trockenperioden, Frost, Nährstoffarmut, kräftigen Regenschauern, Schmelzwasser und vielem mehr zurechtkommen. Zudem benötigt ein intensiv genutztes Dach, auf dem Gemüse und Beeren wachsen, mehr Pflege als ein naturnahes Biotop.

Professionelle Gründach-Paketlösungen

Gerade zur Anlage naturnah begrünter Dächer werden sogenannte Dachbegrünungs-Sets immer beliebter. Die Vorteile liegen auf der Hand: Abgestimmt auf Ihre Quadratmeteranzahl bekommen Sie alles, was Sie brauchen, als Komplettpaket inklusive genauer Anleitung geliefert. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern und keine Sorge haben, dass Sie etwas vergessen.

Speziallösungen für Fotovoltaik-Anlagen

Wer meint, dass sich ein Gründach und Fotovoltaik-Module ausschliessen, irrt. Es gibt inzwischen auch Hersteller, die es geschafft haben, die sichere Befestigung der Fotovoltaik-Anlage mit einem absolut dichten Gründach in Einklang zu bringen. Bei diesen Konstruktionen gedeihen die Pflanzen in substratgefüllten Wannen.